- Acanthopidae
- Amorphoscelidae
- Empusidae
- Eremiaphilidae
- Hymenopodidae
- Iridopterygidae
- Liturgusidae
- Mantidae
- Metallyticidae
- Sibyllidae
- Tarachodidae
- Thespidae
- Toxoderidae
Omomantis zebrata (Charpentier, 1843)
Adultes Männchen
Herkunft und Vorkommen
Die hier vorgestellten Tiere stammen aus Südafrika (IGM-Nr. 176). Die Art ist laut Ehrmann in den ehemaligen südafrikanischen Provinzen Kap-Provinz, Natal und Transvaal, in Simbabwe und Kenia anzutreffen. Dabei fällt die große Lücke zwischen dem südlichen Verbreitungsgebiet und Kenia auf. Ob aus den dazwischen liegenden Ländern nur keine Omomantis zebrata bekannt sind, oder ob sie in Kenia eingeschleppt wurde, ist unklar.
Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus
Bei Omomantis zebrata handelt es sich um eine mittelgroße Mantidenart. Beide Geschlechter werden etwa 6cm groß, wobei die Männchen etwas schlanker bleiben. Die Art gehört zum sogenannten „Normaltypus“ und weist keinerlei morphologische Besonderheiten wie Vertexauszug oder Loben auf. Die Grundfarbe kann leicht von einem satten, hellen Grün bis Türkis-Grün variieren, die Oberseiten der Femura und die dorsale Seite des Pronotums sind rötlich-braun gefärbt. Sehr auffallend ist die Färbung der Flügel, welche auf einem grünen Untergrund schwarze Muster und zwei weiße Flecken aufweisen. Der Habitus von Omomantis zebrata ist recht grazil, auffallend sind die recht langen und dünnen Schreitbeine.
Die Geschlechter sind bei juvenilen Tieren leicht anhand der Abdominalsegmente zu unterscheiden. Die Weibchen haben sechs Segmente, während die Männchen acht aufweisen.
Verhalten
Omomantis zebrata ist eine ruhige Art, die aber bei längerer Störung recht hektisch werden kann. Dies gilt allerdings eher für die Jungtiere als für die Imagines. Diese verweilen tagelang an einem Platz und lauern auf Beute, wie man es von den allermeisten Gottesanbeterinnen gewohnt ist. Dabei bewegen sich die Tiere kaum auf ihre Beute zu, sondern warten, bis sie nahe genug an sie herangekommen ist. Fluginsekten wie Fliegen und Falter werden problemlos aus der Luft erbeutet.
Eigene Flugversuche konnte ich bisher keine beobachten, allerdings ist anzunehmen, dass zumindest die adulten Männchen aufgrund ihres grazilen Körperbaus ausgezeichnete Flieger sind.
Die innerartliche Aggressivität ist bei dieser Art so gut wie nicht ausgeprägt. Darum kann man Männchen sowie Weibchen gut in größeren Gruppen halten, sofern genug Futter angeboten wird. Zu Kannibalismus kommt es i.d.R. nur, wenn zu wenig Nahrung vorhanden ist. Zur Sicherheit sollte man die Tiere aber im Adultstadium nach Geschlechtern trennen, da sonst die Gefahr steigt, dass die zierlichen Männchen den hungrigen Weibchen zum Opfer fallen.
Haltungsbedingungen
Die Mindestgröße eines Terrariums sollte 20x20x30cm betragen. Da die Tiere sehr lange Beine haben, brauchen sie viel Platz zum Häuten. Will man mehrere Tiere zusammen halten, sollte das Terrarium größer sein, mindestens 20x20x40cm, da die adulten Tiere schon eine gewisse Größe erreichen. Die Einrichtung sollte aus nicht allzu dicken Zweigen bestehen, als Bodengrund bietet sich einfacher Terrarienhumus an. Da Omomantis zebrata eine Savannenart ist, reicht es, etwa alle 3 Tage das Substrat anzufeuchten. Ich habe es nie ganz austrocknen lassen, um die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark sinken zu lassen.
Die Temperaturen sollten zwischen 25° und 28°C liegen, höhere Temperaturen sollten tagsüber nicht erreicht werden. Ideal ist es im Terrarium ein Temperaturgefälle zu erzeugen, damit sich die Tiere ihren optimalen Standort aussuchen können. Nachts ist eine Absenkung auf etwa 20°C anzustreben.
Als Futtertiere bieten sich Fluginsekten wie Gold- und Schmeißfliegen und Falter an. Allerdings hatte ich auch keine Probleme mit dem Verfüttern von Grillen und Heimchen, die ich aber nur mit der Pinzette gereicht habe.
Nachzucht und Aufzucht
Die Larven sind bei den gleichen Bedingungen wie die adulten Tiere zu halten. Da es sich um eine recht soziale Art handelt, müssen die Larven nicht getrennt werden. Man kann sie gut in Gruppen aufziehen, sofern das Futterangebot stimmt. Eine Geschlechtsbestimmung ist etwa ab L3-L4 sicher möglich.
Den Larven von Omomantis zebrata kann man in den ersten Larvalstadien mit Drosophila hydei füttern, bis sie groß genug sind um Goldfliegen zu erbeuten. Ebenfalls geeignet sind Ofenfischchen, besonders als „Zwischenlösung“ bevor sie Goldfliegen fangen.
Recht einfach gestaltet sich die Verpaarung von Omomantis zebrata. Setzt man ein adultes Pärchen zusammen, springt das Männchen ohne vorherige Balz auf. Die Weibchen sollten nach ca.4 Wochen paarungsbereit sein, die Männchen nach etwa 2-3 Wochen. Die Ootheken sind bei ca. 30°C und relativ hoher Luftfeuchtigkeit zu zeitigen und schlüpfen nach etwa 4-6 Wochen. Die Schlupfrate beträgt durchschnittlich 20-30 Tiere.
Diagnose
Die Art ist recht pflegeleicht und dazu sehr anschaulich, weshalb sie auch für Einsteiger zu empfehlen ist. Es wird aufgrund der Größe der Tiere einiges an Platz benötigt, wenn die adulten Tiere getrennt werden müssen, die Zucht stellt aber bei ausreichender Pflege kein Problem dar.
A. Weide