- Akravidae
- Bothriuridae
- Buthidae
- Babycurus jacksoni
- Centruroides gracilis
- Centruroides meisei
- Centruroides nigrenscens
- Hottentotta hottentotta
- Lychas mucronatus
- Lychas scutilus
- Parabuthus pallidus
- Parabuthus raudus
- Parabuthus villosus "black"
- Caraboctonidae
- Chactidae
- Chaerilidae
- Euscorpiidae
- Hemiscorpiidae
- Iuridae
- Pseudochactidae
- Scorpionidae
- Superstitioniidae
- Troglotayosicidae
- Typhlochactidae
- Vaejovidae
Lychas mucronatus (Fabricius, 1798)
Adultes Tier
Herkunft und Vorkommen
Lychas mucronatus ist eine relativ weit verbreitete Skorpionart. Das bekannte Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien, China und Japan über Myanmar, Laos, Kambotscha, Thailand und Vietnam nach Malaysia und die indonesische Inselwelt einschließlich der Philippinen (KOVARIK 1995). Wie weit die Verbreitung der Art nach Indien und China hineinreicht, ist mir allerdings unklar. Das tropische und ganzjährig warme Klima Südostasiens ist geprägt von einer Regen- und einer Trockenzeit. Es gibt in Dauer und Ausprägung der Jahreszeiten allerdings große lokale Schwankungen, weshalb es schwierig ist, allgemeine Aussagen über die Klimaverhältnisse der Habitate von Lychas mucronatus zu machen. In Terrarienhaltung ist es allerdings nicht nötig, eine Trockenperiode zu simulieren. Die hier vorgestellten Tiere stammen aus China.
Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus
Bei Lychas mucronatus handelt es sich um eine mittelgroße Skorpionart, die eine Gesamtkörperlänge von etwa 4 – 6 cm erreichen kann. Die Grundfärbung ist beige mit einer braunen Marmorierung. Das Telson und die Scherenfinger sind rötlich gefärbt. Charakteristisch ist die schwarze „Maske“ zwischen den Medianaugen und den Cheliceren.
Die Geschlechter sind bei der Art relativ einfach auseinander zu halten. Die adulten Tiere kann man recht leicht anhand der Ausprägung der Scherenfinger und der Mani auseinanderhalten. Die Scherenfinger der Männchen sind gewölbt, wodurch eine gut erkennbare Lücke entsteht. Bei Weibchen schließen diese lückenlos. Außerdem haben die Weibchen einen etwas kleineren Mani als die Männchen. Ein weiteres Merkmal des Gesamtkörperbaus ist die Massigkeit der Tiere. Die Weibchen sind deutlich kräftiger gebaut als die schlanken Männchen. Bei meinen Tieren fällt auch auf, dass die Männchen etwas heller sind als die Weibchen, was allerdings nicht die Regel sein muss. Angaben, dass die adulten Männchen länger seien als die Weibchen, konnte ich bei meinen Tieren nicht bestätigen.
Die Geschlechter der juvenilen Tiere sind nur sehr schwer bestimmbar. Bei den Weibchen weisen die Kämme i.d.R. 19-22 Kammzähne auf, während die Männchen auf 21-23 Kammzähne kommen (Kovarik 1995). Die Zahlen überschneiden sich also, wodurch die Geschlechtsbestimmung im Jugendstadium erschwert sein kann.
Verhalten
Lychas mucronatus ist eine ausgesprochen ruhige Skorpionart. Die Tiere zeigen so gut wie nie Drohverhalten oder Versuche zu Stechen und ergreifen eher die Flucht, wobei dies auch erst bei längerer Störung der Fall ist.
Als rindenbewohnende Skorpionart meiden die Tiere meist den Boden und halten sich bevorzugt auf Rindenstücken auf, die sie zum Klettern und Verstecken benutzen. Im Terrarium ist es daher sinnvoll mehrere Rindenstücke aneinander zu lehnen, um eine möglichst große Lauffläche und viele Nischen als Versteckmöglichkeiten zu schaffen.
Lychas mucronatus ist hauptsächlich nachtaktiv, zeigt sich in Relation zu anderen Arten aber häufiger auch am Tag. Die innerartliche Aggressivität ist nur sehr gering bis gar nicht ausgeprägt. Oftmals teilen sich die Tiere ein Versteck und sitzen zu mehreren neben- und auch übereinander. Daher eignen sich die adulten Tiere sehr gut zur Gruppenhaltung, wobei es bei juvenilen Tieren häufiger zu Ausfällen durch Kannibalismus kommt.
Haltungsbedingungen
In einer Box mit den Maßen 20x20x20 cm kann man durchaus eine Gruppe von 10 adulten Tieren halten, da Lychas mucronatus recht klein bleibt. Da die Tiere viel klettern, sollte man ihnen aufrecht stehende Rindenstücke anbieten. Lehnt man diese aneinander entstehen viele Nischen zum Zurückziehen. Gegebenenfalls ist es sinnvoller ein hohes als breites Terrarium zu wählen, da die Tiere eher in die Höhe klettern als die Grundfläche zu nutzen.
Die Temperaturen sollten bei etwa 26 - 28 °C am Tag liegen, während eine Nachtabsenkung auf ca. 20 °C gegeben sein sollte. Tagestemperaturen von bis zu 30 °C sind auch kein Problem, beschleunigen eher das Wachstum und verkürzen die Tragzeit. Um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, solle man darauf achten, dass das Substrat (z.B. einfacher Terrarienhumus) nie völlig austrocknet. Auch das Anbieten einer flachen Wasserschale kann bei dieser Art sinnvoll sein (nicht zu tief wegen Ertrinkungsgefahr). Bei einer feuchten Haltung ist unbedingt darauf zu achten, alle Futterreste möglichst schnell wieder aus dem Terrarium zu entfernen, da sonst Pilzbefall und Milben auftreten können, was letztlich zum Tod der Tiere führen kann. Als Futter für die adulten Tiere reichen mittlere Heimchen.
Nachzucht und Aufzucht
Die Verpaarung von Lychas mucronatus stellt kein Problem dar. Hält man mehrere Weibchen und Männchen in einer Gruppe, paaren sich die Tiere auch mehrmals. Es ist natürlich darauf zu achten, dass Rindenstücke oder eventuell flache Steine zur Ablage der Spermatophore vorhanden sind.
Nach der Paarung dauert es ca. 3 bis 4 Monate, bis die Weibchen werfen. Bei optimalen Haltungsbedingungen kann sogar eine minimale Tragzeit von ca. 10 Wochen erreicht werden (eigene Erfahrung!). Die Würfe bestehen i.d.R. aus 20 bis 30 Jungtieren.
Nachdem sich die Jungen auf dem Rücken der Mutter einmal gehäutet haben steigen sie nach ein paar Tagen ab und werden selbstständig. Schon im 2. Instar können Futtertiere bis zur eigenen Körpergröße überwältigt werden, ich füttere dann schon kleine Heimchen.
Sehr wichtig für das erfolgreiche Wachstum der juvenilen Tiere ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wie schon erwähnt muss Pilz- und Milbenbefall unbedingt verhindert werden, indem man die Aufzuchtbehälter sauber hält. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt auch zum Tod der Jungtiere durch Austrocknen oder Häutungsprobleme.
Die Tiere sind nach etwa 6 bis 7 Monaten adult. Die Männchen sind im 5. Instar adult, die Weibchen im 6. Instar. Da es bei der Aufzucht in Gruppen oft zu Kannibalismus kommt, speziell bei Häutungen, ist eine Einzelaufzucht eventuell vorzuziehen.
A. Weide