. .

Die Familie Phrynidae


Phrynus marginemaculatus Männchen

Bestimmung und Anatomie

Die Familie Phrynidae beinhaltet mit Acanthophrynus coronatus die größte rezente Geißelspinnenart (45 mm Körperlänge). Die Gattung Heterophrynus beinhaltet mit Körperlängen von bis zu 30 mm ebenfalls große Arten. Die Gattungen Phrynus und Paraphrynus beinhalten mittelgroße bis große Arten (13-35 mm; 15-30 mm) (Weygoldt, 2000).
Die Gattung Heterophrynus weist noch die ursprüngliche Zahl von drei primären dorsalen Dornen auf der Tibia des Pedipalpus auf. In den Gattungen Phrynus und Paraphrynus ist die Zahl an primären dorsalen Dornen der Tibia des Pedipalpus auf 5 bzw. 6 erhöht (Weygoldt, 2000).

Noch fehlendes Bild

Als Apulvillata fehlen den Phrynidae Pulvilli an den Tarsi der Laufbeine und die innere bzw. mediale Dentikelreihe des basalen Chelicerenglieds besteht aus drei Dentikeln (Weygoldt, 2000).

Noch fehlendes Bild

Von den ebenfalls zu den Apulvillata gehörenden Phrynichidae sind die Phrynidae durch die Reduktion der beiden mittleren prosomalen Sternite zu Tuberkel-artigen Strukturen zu unterscheiden (siehe Abb. 1) (Weygoldt, 2000).

Abbildung 1: Prosomale Sternite eines Vertreters der Phrynidae und eines Verterters der Phrynichidae. A) Phrynus goesii (Phrynidae), B) Damon diadema (Phrynichidae). Die roten Zahlen markieren die prosomalen Sternite. Bei den Phrynidae (und den restlichen Familien der Geißelspinnen, die Familie Phrynichidae ausgenommen) sind die beiden mittleren prosomalen Sternite (2, 3) zu kleinen Tuberkel-artigen Strukturen reduziert (A). Bei den Phrynichidae sind die beiden mittleren Sternite (2, 3) stark verbreitert und bedecken einen großen Teil der intercoxalen ventralen Fläche (B). Maßstabsbalken entsprechen 2 mm.

Eine Synapomorphie der Phrynidae ist die Entwicklung der Körperanhangs-Rudimente der weiblichen Gonopoden zu Klauen-artigen, harten dunklen Skleriten. Diese werden benötigt um Arm-artige Extensionen an den Spermatophoren herunterzudrücken um so die Sperma-Pakete, zur Aufnahme des Spermas in das jeweilige seminale Receptaculum, zu exponieren (Weygoldt, 2000).

Noch fehlendes Bild

Verbreitung

Mit Ausnahme der Art Phrynus exsul, welche auf den indonesichen Sunda-Inseln Rinca und Flores vorkommt (Rahmadi & Harvey, 2007), kommt die Familie Phrynidae ausschließlich in der Neotropis vor (Weygoldt, 2000). Die Unterfamilie Heterophryninae mit der einzigen Gattung Heterophrynus hat ihre adaptive Radiation im Norden Südamerikas erfahren (Weygoldt, 2000).
Die Phryninae haben eine mesoamerikanische Verbreitung. Acanthophrynus kommt in Mexiko vor (Weygoldt, 2000). Die Gattungen Phrynus und Paraphrynus weisen eine Verbreitung auf, die im Norden bis nach Florida und Arizona und im Süden bis in den Norden Brasiliens reicht und sich auch auf die karibischen Inseln erstreckt (Quintero, 1981).

Innere Systematik

Die Familie Phrynidae besteht aus den Gattungen Acanthophrynus, Phrynus, Paraphrynus und Heterophrynus. Die Familie Phrynidae wird in zwei Unterfamilien unterteilt: i) Heterophryninae, welche nur die Gattung Heterophrynus erfasst und ii) Phryninae, welche die Gattungen Acantophrynus, Phrynus und Paraphrynus erfasst (siehe Abb. 2) (Weygoldt, 2000).
Die Gattung Acanthophrynus ist eine monotypische Gattung (Weygoldt, 2000).

Abbildung 2: Verwandtschaftliche Beziehungen der verschiedenen Gattungen innerhalb der Phrynidae.

Literatur

Quintero, D. J. (1981). The amblypygid genus Phrynus in the Americas (Amblypygi, Phrynidae). Journal of Arachnology, 9, 117-166.

Rahmadi, C., & Harvey, M. S. (2007). The Female of Phrynus Exsul (Amblypygi, Phrynidae) From Indonesia. Journal of Arachnology, 35, 137-142.

Weygoldt, P. (2000). Whips Spiders (Chelicerata: Amblypygi). Their Biology, Morphology and Systematics. Apollo Books, Stenstrup, DK.

F. Schramm, verfasst 2011