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Damon diadema (Simon, 1876)
Adultes Männchen
Herkunft und Vorkommen
Damon diadema kommt entlang der afrikanischen Ostküste und etwas weiter landeinwärts in den Staaten Tansania und Kenia vor.
Individuen dieser Art leben in tropischen Regenwäldern aber auch in mehr savannenartigen Gebieten und in Höhlen.
In manchen an der Küste liegenden Höhlen in Kenia kommen Damon diadema und Euphrynichus amanica gemeinsam vor, jedoch bewohnt erstere meist eher den Eingangsbereich und die zweite die tieferen Bereiche andauernder Dunkelheit. Damon diadema ist kein strikter Höhlenbewohner sondern wandert aus Waldgebieten in die Höhlen ein, werden diese Gebiete jedoch abgeholzt bilden sich isolierte Populationen in diesen Höhlen.
Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus
Die Art wird häufig fälschlicherweise sehr oft als Damon variegatus verkauft, jedoch sollte man davon ausgehen, dass es sich um Damon diadema handelt sobald gesagt wird, dass die Tiere aus Tansania stammen, denn dort wurde Damon variegatus bisher nur am See Tanganyika im Mahale Mountain National Park nachgewiesen. Als sicheres Merkmal zu Unterscheidung kann man ebenfalls die Unterseite des Pedipalpentrochanters betrachten, sind dort zwei Dornen zu sehen handelt es sich wahrscheinlich um Damon diadema, ist nur einer zu sehen, könnte es sich vielleicht tatsächlich um Damon variegatus handeln neben anderen mögliche Arten.
Damon diadema ist eine recht große Geißelspinnenart, die eine Körperlänge von 28mm erreichen kann, und ist somit die größte aus der monophyletischen Damon variegatus-Gruppe , welche auch als Ostküstengruppe bezeichnet wird.
Adultes Weibchen
Bei dieser Art ist ein deutlicher Sexualdimorphismus auszumachen, der ab dem 4. Instar erkennbar wird, die Pedipalpen der Männchen zeigen ab dann ein stärkeres Wachstum als die der Weibchen, jedoch wachsen auch bei diesen die Pedipalpen verhältnismäßig schneller als vorher. Ab der 3. Häutung wird der 3. Dorn der Fanghand reduziert, jedoch verschwindet dieser nie vollkommen, dies vollzieht sich bei beiden Geschlechtern. Tibia und Femur der Pedipalpen sind mit Dornen bespickt und allgemein kräftig.
Verhalten
Ich halte die Tiere in Gruppen und konnte bisher keine innerartliche Aggression beobachten. Es wurden auch während Häutungen bisher keine Tiere gefressen. Jedoch wurde mir schon öfter von Kannibalismus berichtet. Die Männchen sollten allerdings ab einer bestimmten Größe getrennt werden, da diese sicherlich aggressiv aufeinander reagieren.
Ich konnte bei meinen Tieren beobachten, dass diese sich mehrmals in kürzeren abständen von wenigen Tagen paaren, was ich aus der hohen Zahl der Spermatophoren in einem Behältnis mit einem Pärchen schließe.
Haltungsbedingungen
Ich halte die Tiere bei 28-30 °C und relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Jedoch verträgt Damon diadema Trockenheit viel besser als Euphrynichus bacillifer da diese sogar eine komplette Austrocknung des Substrats für kurze Zeit ertragen, wobei dies sicherlich nicht empfehlenswert ist und einen Extremzustand darstellt.
Den Tieren sollte durch Korkstücke oder ähnliches eine große Lauf- und Rückzugsfläche geboten werden.
Gefüttert wird mit Heimchen, welche an die Größe der Tiere angepasst sind. Auch bei dieser Art konnte ich beobachten, dass die Tiere aus Trinkschalen trinken.
Nachzucht und Aufzucht
Die Paarung ist hochritualisiert, jedoch schiebt sich das Männchen nicht unter das Weibchen sondern dirigiert dies über die Geißeln zur Spermatophore, die es vorher abgesetzt hat. Da ich die Tiere zusammen halte kann ich nicht genau sagen, wie lange es dauert bis ein Weibchen nach Befruchtung einen Eisack bildet oder die Jungtiere schlüpfen. Es sollte jedoch hier darauf geachtet werden, dass die Feuchtigkeit im Behälter des Eisack tragenden Weibchens nicht zu hoch ist, da sonst die Eier zu faulen beginnen, wodurch meist der ganze Wurf abstirbt.
Adultes Weibchen mit Wurf
Nach meiner Erfahrung ist hier etwas trockener besser als zu feucht. Einen Eisack tragende Weibchen sollten separiert werden und in einen übersichtlichen Behälter übertragen werden, damit nach dem Schlupf der Jungen und der ersten Häutung diese nach Verlassen des Opisthosomas der Mutter leicht eingesammelt werden können. Die Jungtiere können zusammen aufgezogen werden, wobei viele Versteckmöglichkeiten angeboten werden sollten.
Ich ziehe die Tiere in Runddosen mit übergestülpten Netzstrümpfen auf, dies sorgt für gute Durchlüftung und die Tiere können sich daran aufhängen um sich zu häuten.
Diagnose
Diese Art ist leicht zu bekommen, da sie die in der Terraristik am weitesten verbreitete Geißelspinnenart, leicht zu halten und relativ tolerant gegenüber Schwankungen der Feuchtigkeit ist.
F. Schramm, verfasst 2011