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Ephestiasula pictipes (Wood-Mason, 1879)


Adultes Männchen

Herkunft und Vorkommen

Ephestiasula pictipes ist in Indien und Nepal nachgewiesen. Die hier beschriebenen Tiere stammen aus dem indischen Bundesstaat Goa (IGM-Nr. 93).

Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus

Die Tiere entsprechen weitestgehend dem „Normaltypus“ der Mantiden. Auffällige morphologische Eigenheiten sind allerdings die stark vergrößerten Femura, deren Innenseiten aposematische Farben tragen. Der restliche Habitus von Ephestiasula pictipes ist grau bis braun gefärbt. Die Flügelfarbe variiert von saftgrün bis braun.

Die Geschlechter sind gut anhand der Größe der Tiere zu unterscheiden, da die Weibchen mit etwa 2,5 cm größer und massiger werden, als die etwa 2 cm großen Männchen. Die Larven sind nur durch zählen der Abdominalsegmente zu bestimmen, wobei die Weibchen 6 und die Männchen 8 aufweisen.

Verhalten

Ephestiasula pictipes ist eine recht aktive Art, zumindest was die Larven angeht. Die Imagines sind deutlich inaktiver. Es ist aber darauf zu achten, dass die Art nur bedingt zur Gruppenhaltung geeignet ist. Bei genügend Platz- und Futterangebot lassen sich die Ausfälle durch Kannibalismus minimieren, aber nie völlig verhindern. Eine Einzelhaltung ist daher vorzuziehen.

Charakteristisch für Ephestiasula pictipes ist das abwechselnde Ausstrecken der Fangarme, was ihnen zusammen mit den vergrößerten Femura wohl auch den Namen „Boxermantis“ eingebracht hat. Wenn sich zwei Individuen begegnen, kann man oft ein regelrechtes „Winken“ mit den Fangarmen beobachten, was wohl der Verständigung im weitesten Sinne dient und verhindern soll, dass sich die Tiere angreifen. Meistens flüchtet eines der beiden Tiere schnell, wenn sich ihre Wege kreuzen. Die vergrößerten und auffällig gefärbten Femura werden auch beim Drohverhalten zur Schau gestellt.

Zur Flugfähigkeit kann ich keine Aussagen machen, da ich nie Flugversuche beobachten konnte.

Haltungsbedingungen

Entsprechend dem Herkunftsgebiet sollten Tagestemperaturen zwischen 25 und 30°C angestrebt werden, die Nachttemperaturen sollten bei etwa 20°C liegen. Die Luftfeuchtigkeit muss nicht zu hoch sein, Sprühen alle 2 bis 3 Tage reicht völlig aus. Als Einrichtung eignen sich dünne Äste, ggf. mit Blattwerk. Als Substrat genügt Küchenrolle, wobei Terrarienhumus oder ähnliches auch gut geeignet ist.

Wie schon erwähnt ist es sicherer die Tiere einzeln zu halten, wobei dann eine Terrariumgröße von etwa 10x10x15 cm völlig ausreicht. Bei Gruppenhaltung sollte man genügend Platz schaffen, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Deshalb ist es nicht zu empfehlen, in einem Terrarium mit den Maßen 20x20x30 cm mehr als 5 Tiere zu halten.

Als Futter sind Fliegen, Motten, Ofenfischchen etc. in entsprechenden Größen geeignet.

Nachzucht und Aufzucht

Subadultes Weibchen

Das Verpaaren von Ephestiasula pictipes stellt kein Problem dar. Die Tiere sind nach etwa 1-2 Wochen geschlechtsreif und paarungsbereit.

Die Ootheken sollten bei etwa 30°C am Tag und 20°C Nachts mit einer hohen Luftfeuchtigkeit gezeitigt werden. Nach etwa 4 bis 5 Wochen schlüpfen die Jungtiere, im Durchschnitt etwa 25 bis 30 Tiere. Diese sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße mit Drosophila melanogaster zu füttern. Nach ein bis zwei Häutungen nehmen die Larven auch D. hydei und später Stubenfliegen, Goldfliegen und Ofenfischchen.

Währen der Larvalentwicklung können auch schwarze Morphen auftreten, die aber als Imagines wie die anderen Tiere gefärbt sind. Die Larven entwickeln sich bei oben genannten Bedingungen problemlos und sind bei guter Fütterung und hohen Temperaturen nach ca. 3 Monaten adult.

Diagnose

Ephestiasula pictipes ist eine recht einfach zu haltende und züchtende Art. Allerdings ist ein gewisses Platzangebot vonnöten, da man die Tiere eher einzeln halten sollte. Hat man genügend Tiere und hält sie in Gruppen, züchtet sich diese Art wie von selbst.

A. Weide

 
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